Während meiner letzten Rundreise durch Japan kam dieses Algengemüse, Mehijiki, fast überall in den Restaurants vor, sei es in den Metropolen wie Tokio, Osaka oder Kyoto oder in den kleinen Dörfern im Berggebiet Takayama. Damals wusste ich noch nicht, wie es hieß und was es eigentlich war. Erst nachdem meine singapurische Freundin Lee Yuen mir vor einigen Wochen ein Päckchen von den getrockneten Mehijiki geschenkt hat, habe ich mich ein wenig schlau gemacht (danke an Lee Yuen, falls Du diesen Beitrag liest) .
Mehijiki sind die feinen Spitzen der Hijiki-Alge, die wild an steinigen Küsten in der Region um Japan wächst. Sie ist ein typisch ostasiatisches Meeresgemüse und ein traditionelles Nahrungsmittel, das seit Jahrhunderten in Japan gegessen wird. Im Frühling wird Mehijiki von Hand geerntet. Anschließend wird die Alge getrocknet, gedämpft und erneut getrocknet.
Mehijiki ist reich an wichtigen Mineralien wie z.B. Kalzium (14mal mehr als bei Milch), Magnesium, Eisen (15mal mehr als bei Spinat) und Ballaststoffen. In Japan wird gesagt, dass Hijiki die Gesundheit und die Schönheit fördert, wenn man in kleinen Mengen aber regelmäßig davon isst). Also, Mädels, worauf wartet ihr noch? 😉
Mehijiki schmeckt intensiv nach Meer und hat einen leicht würzigen Beigeschmack, den ich nicht so gut identifizieren kann. Da dieses Gemüse so gesund ist, kombiniere ich es mit einem anderen auch sehr gesunden Nahrungsmittel: Tofu. Mit ein bisschen Sojasauce runde ich den Geschmack ab. Für ein bisschen Biss sorgen die gerösteten Erdnüsse. Das Ganze auf einer cremigen Polenta. Danach fühle ich mich gleich fitter und schöner. 😉
Zutaten:
Für die Polenta:
600ml Wasser
1 TL Salz
2 EL Butter
120g Polenta
Für den Belag:
300g gebackenes Tofu (Asia Shop)
10g Hijiki (Asia Shop oder Online)
1 Möhre
1 Knoblauchzehe (in dünne Scheiben geschnitten)
2 EL Mirin (Asia Shop)
300ml Einweichwasser von Hijiki
2 EL helle Sojasoße
1 TL Sesamöl
2 EL Rapsöl
Salz und Pfeffer
1 EL gehackte Petersilie
2 EL rohe Erdnüsse zum Rösten
Zubereitung:
- In einer Pfanne 2 EL Rapsöl bei mittlerer Hitze kurz erhitzen, Erdnüsse darin knusprig rösten. Aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abkühlen lassen. Das Bratöl für später aufheben. Die abgekühlten Erdnüsse grob hacken.
- Für die Polenta: Wasser mit Salz im Kochtopf zum Kochen bringen, 1 EL Butter zum Wasser geben und schmelzen lassen. Polenta langsam einrieseln lassen. Dabei ständig rühren. Bei mittlerer Hitze ca. 2 Min. kochen und rühren. Die Hitze reduzieren und mit zugedecktem Deckel weitere 30 Min. simmern lassen. Gelegentlich rühren. Den Topf vom Herd nehmen, 1 EL Butter in die Polenta geben und gut verrühren, bis die Butter von der Polenta komplett aufgenommen ist.
- Für den Belag: Mehijiki in 1L kaltem Wasser 30 Min. einweichen (das Seegemüse vergrößert sich dann um das Mehrfache), anschließend mit fließendem Wasser gründlich abspülen, abtropfen lassen. Tofu mit kochendem Wasser kurz abbrühen, um den öligen Geschmack des Tofus zu entfernen. Tofu in kleine Würfel schneiden. Die Möhre schälen, in dünne kurze Stifte schneiden. In einer Pfanne das Bratöl kurz erhitzen, Mehijiki und Möhren darin ca. 3 Min. braten. Mit Mirin ablöschen, das Hijiki-Einweichwasser dazu gießen. Alles ca. 20 Min. kochen. Tofu und Sojasoße hinzufügen, alles weitere 5 Min. kochen. Mit Sesamöl, Salz und Pfeffer abschmecken.
- Polenta auf einen großen Teller geben, Mehijiki-Tofu in der Mitte der Polenta verteilen. Mit gerösteten Erdnüssen und Petersilie garnieren. Sofort servieren.
Gebackenes Tofu kenne ich noch gar nicht, obwohl ich auch viele Sojaprodukte esse. Ich habe im Bioladen zwar auch geräuchertes oder fertig gewürztes Tofu, aber gebackenes habe ich dort noch nicht entdeckt und werde mal im Asialaden schauen. Auch das Algengemüse interessiert mich und ich werde das Rezept auf jeden Fall nachkochen, wenn ich alle Zutaten gefunden habe.
Hallo Daniel, das gebackene Tofu findest du in jedem größeren Asia Shop, der sich auf chinesisches oder japanisches Lebensmittel spezialisiert. Hijiki bekommst du eher online. Viel Spaß beim Ausprobieren. 🙂 Viele Grüße, Qin