Bärlauch-Portulak-Pesto

© Qin Xie-Krieger

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Auf diesen sonnigen Frühling habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Er ist endlich da! Der Sonnenschein ist natürlich einer der Hauptgründe, warum ich mich so sehr nach dem Frühling sehne. Der andere, mindestens genau so wichtige Grund allerdings ist die riesige Freude auf die vielen leckeren frischen Gemüse und Früchte aus der Region! Auf meiner „most wanted“-Liste steht der Bärlauch ganz oben.

© Qin Xie-Krieger

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Ich schätze den knoblauchähnlichen Geschmack dieses Wildgemüses sehr. Es ist ein absolutes Multitalent. Bärlauch-Pesto, Bärlauch-Suppe, Bärlauch-Pasta, Bärlauch-Butter…

Als der erste Bärlauch auf dem Wochenmarkt feilgeboten wurde, landete dieses saftig grüne Gemüse als erste Beute sofort in meinem Einkaufskorb. Aber Moment mal,  was ist denn das? Auf dem prachtvollen Verkaufsstand des Gemüsebauern, direkt neben dem Bärlauch sah ich ein kleines Häufchen von zart grünen krautartigen Pflanzen. Die grünen Blätter sind herzförmig, ihre Stängel sind zart und fast durchsichtig… was für eine wunderschöne Pflanze!

© Qin Xie-Krieger

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Der Bauer klärte mich auf: „Die heißen Portulak. Hier, probieren Sie doch mal!“ Er reichte mir ein paar Zweige her und ich kaute sie langsam und bewusst. Die Blätter waren sehr mild und hatten einen leicht nussigen Geschmack. Die Stängel schmeckten leicht süßlich. Tolles Ding!

Zu Hause habe ich ein bisschen über Portulak gegoogelt und erfahren, dass dies auch eine Art von Wildgemüse ist und schon in der Antike als Heilpflanze verwendet wurde.

„Was meinen Sie dazu, wenn ich diese Portulak mit Bärlauch vermische und daraus ein Pesto mache?“ fragte ich den netten Bauern. Er zuckte mit seinen Schultern und antwortete mit einem breiten Lächeln: „Keine Ahnung. Es klingt aber nicht schlecht. Sagen Sie mir bitte mal Bescheid, nachdem Sie es ausprobiert haben!“

„Alles klar! Das mache ich!“

© Qin Xie-Krieger

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So ist mein Bärlauch-Portulak-Pesto entstanden. Also, wenn ihr eine Idee für Eure neuen Rezepte braucht, geht doch auf den Wochenmarkt! Da schlägt der Geistesblitz oft ein! 😉

Das Ergebnis ist mehr als überraschend gut. Ich mag besonders diese Balance des Geschmacks bei diesem Pesto. Er ist milder und harmonischer als ein purer Bärlauch-Pesto. Der mild nussartige und leicht süßliche Geschmack von Portulak hat wesentlich zu dieser Ausgeglichenheit beigetragen.

© Qin Xie-Krieger

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Dieser Pesto schmeckt himmlisch zu Pasta, aufs Brot, als Marinade für Schrimps oder Fleisch, auch wahnsinnig lecker als Dip für meine Bärlauch-Dumplings!  Das Rezept folgt. 😉

 Zutaten:

200g Bärlauch
100g Portulak
2 Knoblauchzehen
50g Pinienkerne
1 Prise Salz
30g frisch geriebener Parmesan
20g frisch geriebener Pecorino
Ganz viel gutes Olivenöl (native virgin)

Knoblauch mit Pinienkernen in einem Mörser zerdrücken. Alle Zutaten, außer Olivenöl, mit einem Häcksler fein pürieren. Dann die Masse mit dem Öl langsam vermengen und dabei ständig umrühren bis eine cremige Mischung entsteht.

5 Gedanken zu „Bärlauch-Portulak-Pesto

  1. CamerARTist

    Bärlauch besorg ich mir auch in freier Wildbahn, absolut köstlich, Heidemarie hat schon recht. Alle übrigen Kräuter ziehe ich selber, für das Suchen und Sammeln bleibt leider nicht viel Zeit oder mir fehlt einfach die Erfahrung. Schöne Bilder hast Du uns hier präsentiert…Danke dafür

    Antwort
    1. Qin Autor

      Die Entscheidung für dieses Pesto war sehr spontan, wie Du vielleicht auch von dem Text lesen konntest. Ich lasse mich sehr gerne vom Wochenmarkt inspirieren. An dem Tag haben Bärlauch und Portulak von dem Gemüsebauern meine Aufmerksamkeit gewonnen. Wenn ich eine Idee von einem neuen Rezept bekomme, will ich normalerweise dann auch gar nicht länger warten, diese auszuprobieren. Daher kam das Spazieren am Neckar um Bärlauch zu pflücken leider nicht in Frage. Ich wollte nur so schnell wie möglich die frische Kräuter/Gemüse mit nach Hause nehmen und gleich meine Idee umsetzen. Daran habe ich mehr Spaß. 😉

      Antwort
  2. Heidemarie Kek

    Hallo,
    warum kaufst Du eigentlich den Bärlauch? Wenn Du am Neckar spazieren gehst, mußt Du nur Deiner Nase folgen, es gibt da ganz viel davon. Und frisch schmeckt er absolut am besten.Wenn Du ein Maiglöckchen und den Bärlauch nebeneinander legst und genau betrachtest, kannst Du auch nichts verwechseln. Im Zweifelsfall hilft Dir Deine Nase weiter. Außerdem gibt es momentan jede Menge Wildkräuter, die es zu entdecken gilt und die zu Küchenexperimente einladen.

    Grüßle
    Heidemarie

    Antwort

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